InteressenGemeinschaft Alte Allee / Bergsonstraße e.V.

Für ein lebenswertes Umfeld ohne Lärm und gesundheitsgefährdende Schadstoffe

Status quo und Überblick über die verkehrsrelevanten Vorhaben

Durch den Bau des Hauptstraßennetzes An der Langwieder Haide / Mühlangerstraße und das LKW-Durchfahrverbot konnten nach 2006/2007 die Erschließungsstrassen für das Wohngebiet Alte Allee und Bergsonstraße deutlich vom Durchgangsverkehr entlastet werden.

Über die Jahre hat sich die Belastung durch die zunehmende Bebauung in und um München und den dadurch entstehenden lokalen Verkehr und Durchgangsverkehr jedoch leider wieder wesentlich erhöht. Das mit Hilfe einer Klage 2017 durchgesetzte Tempo 30 in der Alten Allee / Bergsonstraße konnte die Situation aufgrund des immer weiter zunehmenden Verkehrs leider nur temporär verbessern.

So war in der südlichen Alten Allee im Jahr 2000 die Verkehrsbelastung ca. 13800 Kfz/24h an Werktagen, sank dann in 2009 auf ca. 7200 Kfz/24h und stieg dann bis 2020 wieder auf ca. 10000 Kfz/24h an (Quelle Verkehrsmengenkarte 2020 und alte Verkehrszählungen).

Die für die Zukunft absehbaren Vorhaben, die den Verkehr weiter zunehmen lassen werden, sind in der folgenden Karte dargestellt.

Wir erwarten hier eine Verkehrszunahme von mindestens 50% auf unseren Straßen, wenn nicht gegengesteuert wird. Die einzelnen verkehrsrelevanten Vorhaben werden in eigenen Seiten detaillierter beschrieben.

Die aktuelle Situation ist im Folgenden genauer dargestellt. Hierbei ist der Durchgangsverkehr in violett beispielhaft für die Richtung des Verkehrs am Morgen eingezeichnet. Rot gestrichelt ist der typische Stau in der Pippinger Straße. Die Hauptursachen für den Schleichverkehr sind die Umfahrung des Staus in der Pippinger Straße und die fehlende Anbindung des Verkehrs von Aubing an die Verdistraße und nach Pasing über eine Hauptverkehrsstraße. Der hier im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) vorgesehene Anschluss der Mühlangerstraße an die A8 wurde nie realisiert.

Die Alte Allee und die Bergsonstraße sind Erschließungsstraßen in einem größtenteils reinen Wohngebiet und somit eigentlich von Durchgangsverkehr freizuhalten. Der aktuelle Stand (2019 gerichtlich festgestellt) ist, dass bis zu 60% des Verkehrs Durchgangsverkehr ist und die Lärmgrenzwerte um bis zu 7-8 dBA überschritten werden. D.h. der Schalldruck ist dann um das 2,2 - 2,5 fache zu hoch.

Die Landeshauptstadt München selbst hält normalerweise bereits 10% Durchgangsverkehr in Erschließungsstraßen für erwähnenswert - siehe Link S. 29 - und bezeichnet bei 40% Durchgangsverkehr Hauptverkehrsstraßen als stark belastet. Auch die Lärmkarte zeigt, dass hier Lärmlevel erreicht werden, wie normalerweise nur im Hauptstraßennetz.

Lärmkarte (Quelle Bayerisches Landesamt für Umwelt). Die Lärmbelastung der Alten Allee / Bergsonstraße (hellblau umrandet) ist hier deutlich sichtbar auf dem Niveau von Hauptverkehrsstrassen.

Relevante Verkehrskonzepte

Machbarkeitsstudie zur Entlastung der Alten Allee / Bergsonstraße (2002)

Die letzte relevante Studie wurde 2002 erstellt. Die prognostizierte Verkehrsbelastung in der Alten Allee / Bergsonstraße  nach dem Bau der neuen Hauptstraßen An der Langwieder Haide / Mühlangerstraße wurde schon um die Jahrtausenwende als zu hoch eingestuft. Daher wurde eine Machbarkeitsstudie, wie eine weitere Entlastung erreicht werden kann, beauftragt und 2002 fertiggestellt und im Ausschuß für Stadtplanung und Bauordnung am 22.06.2006 zur Entscheidung gestellt - siehe Link. Die Unterlagen sind leider nicht mehr öffentlich im Ratsinformationssystem zugänglich, da der Vorgang vor mehr als 10 Jahren war.

Die Entscheidung war, eventuelle Maßnahmen erst nach einer Verkehrszählung nach der Inbetriebnahme der neuen Hauptstraßen zu beschließen. Die sogenannte Variante 3b wurde als Vorzugsvariante festgelegt und soll für eine eventuelle spätere Realisierung freigehalten werden.

Die Variante 3b würde in Kombination mit weiteren verkehrssteuernden Maßnahmen zu einer signifikanten Reduktion des Durchgangsverkehrs in der Alten Allee / Bergsonstraße führen:


Eine alternative Anbindung der Mühlangerstraße direkt an die Autobahn ist auch im Verkehrsentwicklungsplan 2005 vorgesehen (siehe unten), der heute noch gültig ist.  Aus unserer Sicht sollte so ein Anschluß allerdings nur als Halbanschluß ausgeführt werden, um keinen zusätzlichen Schleichverkehr zu erzeugen.

Verkehrsentwicklungsplan (VEP) mit Anschluss der Mühlangerstraße an die A8 zur Komplettierung des Hauptstraßennetzes.

Jede dieser Optionen würde das Hauptstraßennetz vervollständigen und die Erschließungsstraßen entlasten, wurde aber bis heute weder implementiert noch fest eingeplant. Laut LH München soll dies erst im Kontext einer Überplanung des Gewerbegebietes an der Freilandstraße bzw. der Planung des Siedlungsgebietes Münchner Westen (siehe ... im Step 2040) untersucht werden.

Verkehrssteuerung

Ein Konzept für verkehrssteuernde Maßnahmen, das in einem ersten Schritt ohne den Neubau von Straßen für Entlastung sorgen könnte, wurde von der Interessengemeinschaft erarbeitet und dem BA und dem Mobilitätsreferat und Planungsreferat vorgestellt. Siehe ... und dort unter "Verkehrssteuerung im Gebiet Alte Allee / Bergsonstraße". Falls die von der Stadt München geplante Reduktion des Anteils des motorisierten Individualverkehrs am gesamten Mobilitätsaufkommen zugunsten von ÖPNV, Radfahren etc. entsprechend umgesetzt wird, sind die neuen Straßen dann vielleicht auch nicht mehr notwendig.